Baldur Böhme

Baldur Böhme - Biographie

Baldur Böhme

Baldur Böhme wurde 1932 in Weimar geboren.
Von seinen Eltern - beide Musikpädagogen - erhielt er seit ca. 1937 den ersten Instrumentalunterricht. Violine studierte er bei den Professoren Fritz Ehlers, Robert Reitz und Walter Hansmann. Erste kompositorische Versuche (1944 - Klavierstücke) wurden betreut von seinem Vater Fritz Böhme, der als Studienrat an der Weimarer Musikhochschule lehrte und auch als Komponist mit bedeutsamen Schöpfungen an die Öffentlichkeit trat. Seinen ersten Violinabend gab er kurz nach Kriegsende in einer „grauen“ Zeit in Weimar (Frühjahr 1947).

Böhme verpflichtete sich bereits 1952 zum Orchesterdienst. Er wirkte mehrere Jahre als erster Geiger bzw. Konzertmeister an den Städtischen Bühnen Erfurt, am Gewandhaus zu Leipzig und an der Staatsoper Berlin. Orchestererfahrung sah er als grundlegenden und unverzichtbaren Baustein für die Kompositionstätigkeit an - wie überhaupt das bis zur Vollendung strebende Beherrschen der Musikinterpretation, auf welchem Instrument auch immer. Zahllose Beispiele der gesamten Musikgeschichte bezeugen das. Seit 1966 unterrichtete Böhme im Fach Violine; 1976 wurde er Dozent, danach Professor an der Franz-Liszt-Hochschule Weimar (em. 1999).
In diese Zeit fiel auch eine umfangreiche Konzerttätigkeit mit dem „Schumann-Trio“ (Martin Högner, Klavier und Brunhard Böhme, Violoncello). Als Dirigent leitete er das Orchester des Spezialgymnasiums Belvedere (1983 und 1984) und zeitweise das Kammerorchester der Franz-Liszt-Hochschule. Auch dirigierte er mehrfach Aufführungen seiner eigenen Werke.

Baldur Böhme

Auszeichnungen:

  • 3. Preis beim
    „6th International Henryk Wieniawsky Composers Competition“ 1985 (für Violinkonzert Nr. 2, Op. 77)

Böhmes Kompositionsstil könnte man bezeichnen als klassisch-romantisch mit modernem Einschlag, der durchaus eigenständig und somit auch erkennbar ist in der heutigen Kulturszene. Seiner Überzeugung getreu und beständig seine Ziele verfolgend, lehnte er zugunsten des eigentlichen und ursprünglichen „Auftrages“ der Musik, alle Bestrebungen, durch Äußerlichkeiten Interesse zu wecken, ab.

Er selbst sagte dazu:

„Ganz obenan steht für mich das Wort Robert Schumanns: ‚Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens: des Künstlers Beruf.‘ Ein treffenderer Ausdruck ist gewiss nicht zu finden, und dieser Satz sollte endlich wieder in umfassender Weise zum Tragen kommen; gerade in unserer Zeit scheint es besonders vonnöten. Dafür wäre es wohl hilfreich, beizeiten mit Gleichgesinnten an gutem Ort ein Nest zu bauen. Vielleicht lassen sich dafür drei oder vier ‚Sänger‘ finden, durch deren Kehle mit Leidenschaft und Können Frohsinn und Herzenswärme strahlt.“

Nachfolgend eine Liste seiner wichtigsten Kompositionen.
Er schrieb auch 2 Filmmusiken zu DEFA-Spielfilmen:
„Alle meine Mädchen“ (1980) und
„Wäre die Erde nicht rund“ (1981).
In Böhmes letzter Schaffenszeit wandte sich sein Interesse besonders der Opernkomposition zu.